Der Begriff Rhetorik führt bis in die Antike zurück. Schon Homer hat im 8. Jahrhundert v. Chr. in seinen Werken Ilias und Odyssee seine Helden Reden halten lassen. Geburtsort der Rhetorik als Redekunst ist Sizilien im 4. Jahrhundert v. Chr. Durch die Abschaffung der diktatorischen Alleinherrschaft Tyrannis entstand die öffentliche Diskussion. Hier galt es, die Zuhörer durch überzeugende Reden zu gewinnen und von seinen Meinungen zu überzeugen. Es ging darum, Macht und Einfluss zu gewinnen. Einer der Redner war Korax, der später gemeinsam mit seinem Schüler Teisias erste Lehrbücher verfasste und Musterreden zusammenstellte.
Nachdem auch in Griechenland die Adelsherrschaft abgeschafft war, kam die Rhetorik nach Griechenland. Hier bildete sich mit den Sophistikern eine geistige Strömung heraus, in der die umherziehenden Weisheitslehrer ihre Schüler in die Lage versetzen wollten, mit Hilfe der überzeugenden Rede privaten und politischen Anliegen Ausdruck zu verleihen. Sie gaben Ratschläge, wie sich der Schüler Wissen aneignen, verarbeiten und vermitteln konnte.
Sokrates und später auch sein Schüler Platon kritisierten die Sichtweise der Sophistiker. Sie sahen weniger den Bildungscharakter des Schülers im Vordergrund als vielmehr den erzieherischen Wert der rhetorischen Bildung. Für Platon ist die Wahrheitsfindung oberstes Anliegen der Rhetorik.
Geschichte der Rhetorik
Der griechische Philosoph Aristoteles (geb. 384 v. Chr. in Makedonien) beschäftigte sich in einem seiner Hauptwerke, der techné rhetoriké, erstmals systemtisch mit der Kunst der Rede. Er unterscheidet zwischen drei Redeformen: der Gerichtsrede, der Festtagsrede und der Parlamentsrede.
Aristoteles bringt einen psychologischen Aspekt in die Beschreibung der Rhetorik ein. Er charakterisiert den Menschen als vernunftbegabtes Wesen, das durch sein Leben in einer Gemeinschaft geprägt ist und zugleich von seinen Gefühlen geleitet wird. Aristoteles betont, dass ein Redner sich auf seinen Zuhörer einstellen muss und nur in der Verbindung von rethorischem Können und Sachkenntnis sein Ziel erreicht. Als wichtige Kriterien einer guten Rede nennt Aristoteles Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit.
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